Die Schafgarbe (Achillea millefolium) ist eine weit verbreitete, sehr wuchsfreudige Staude, die sich sowohl durch Samen als auch durch Ausläufer stark ausbreiten kann. Dass sie zu den Korbblütlern zählt, erkennt man nur beim genauen Untersuchen der kleinen Körbchenblüten, die trugdoldenartig zusammenstehen. Die Blüten sind meist weiß, gelegentlich auch rosafarben. Sie ist in ganz Europa, Nordasien und Nordamerika verbreitet.
Wegen ihrer fein gefiederten Blätter nennt man sie auch Tausendblatt oder Augenbraue der Venus. Der botanische Name Achillea bezieht sich auf Achilles, den Helden der griechischen Sage, der Homers Gesängen zufolge die Heilkraft dieser Pflanze entdeckt haben soll. Achilles wurde von Cheiron, dem weisen, heilkundigen Centauren unterrichtet.
Die Schafgarbe gehört zu den Wildkräutern, die in den letzten Jahren nicht dezimiert oder ausgerottet wurden. Das liegt daran, dass sie mit nährstoffreichen Böden und mit intensiver Düngung ebenso gut zurechtkommt wie mit mageren Standorten. Pflanzenkundler zählen die Schafgarbe zu den Generalisten. Das sind Pflanzen, die sich unterschiedlichsten Lebensbedingungen anpassen und eine große Toleranz bezüglich Licht, Feuchtigkeit und Nährstoffversorgung haben.
Wegen ihrer doppelten Strategie der Vermehrung durch Samen und der Ausbreitung durch Ausläufer hat sie sich auch auf den intensiv bewirtschafteten Wiesen und Weiden halten können, auf denen sie nicht zur Blüte kommt.
Die millimeterkleinen, glatten Samen werden durch den Wind oder von Ameisen weiterverbreitet. Pferde lassen die Blüten auf der Weide oft stehen, getrocknet wird die Schafgarbe aber sehr gut angenommen.
Die Schafgarbe ist eine alte Heilpflanze, die in der Volksheilkunde immer eine wichtige Rolle gespielt hat, vor allem in der Frauenheilkunde. An Wegrändern, auch in Gartenbeeten, ist die Schafgarbe sehr häufig anzutreffen mit ihren weißen oder rosafarbenen Blütenständen. Der Name Garbe kommt aus dem germanischen von garwen, das heißt heilen oder auch bereitstehen, die Bedeutung des Namens der Schafgarbe bleibt umstritten. Wir sollten aber wissen, dass sie für uns und unsere Tiere überall bereit steht und dass sie das Heilen sehr wohl vermag.