Eine traditionelle Anwendung ist das Fresspulver, das man aus gemahlenem Kümmel mit anderen Kräutern wie Kamille, Wermut und Fenchel mischte und Ferkeln, Kälbern und Geflügel unters Futter gab. Damit fraßen die Tiere besser und kamen ohne Durchfall über die problematische Absetzphase. Zur darmreinigenden und karminativen Wirkung kommt auch die Bakterien und Pilze hemmende Wirkung. Bei allen Darmstörungen und Durchfällen sind bitteraromatische Mischungen mit Kümmel eine wirkungsvolle Therapie.
Zusammen mit Anis und Fenchel beruhigt der Kümmel den nervösen Magen, vermeidet Erbrechen bei Tieren, die z. B. das Autofahren nicht vertragen, und hilft besonders denen, die durch Umgebungs-Stress, sei es von anderen Tieren, sei es vom Halter selbst verursacht, häufig erbrechen oder schlecht verdauen.
Tiere mit Blähungen und Hunde, die häufig Pansen fressen, sollten regelmäßig gemahlenen Kümmel bekommen.
Als blähungstreibendes, krampfstillendes und gärungswidriges Mittel wird Kümmel bei Koliken angewandt.
Der immer wieder zu lesende Hinweis: nicht über längere Zeit geben, da es sonst zu Nieren- und Leberschäden kommen könnte, ist nur bedingt gerechtfertigt. Bei einer angemessenen Dosierung der Kümmelsamen sind diese Schäden nicht zu befürchten.
Empfohlene Tages-Dosierung (nach Rabinovich 1981)
Hunde je nach Größe, 0,5 bis 2 g, Katzen 0,2 g, Schweinen gibt man 5 – 10 g, Rindern 25-50 g und Pferden 10 – 25 g.
Vor dem Verfüttern sollten die Samen gemörsert, gemahlen oder geschrotet werden, sonst werden die meisten Samen unverdaut wieder ausgeschieden.
Das reine ätherische Kümmelöl zur äußeren Anwendung eignet sich zur Massage bei Krämpfen aller Art und wird vor allem bei Bauchkrämpfen eingesetzt.
Bei Welpen und Kleintieren nimmt man einen Tropfen auf 20 ml fettes Öl, (z.B.: Oliven-, Mandel- oder Avocadoöl), für erwachsene Tiere oder Menschen nimmt man 5 Tropfen auf 20 ml Öl.
Manfred Heßel, Diplom-Ökologe