Birkenblätter werden zur Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß, also bei kleinen Harnleitersteinen, angewendet. Birke gilt als besonders gut verträglich für das Nierengewebe. Ferner wirken Birkenblätter unterstützend bei rheumatischen Beschwerden. Sie wird zur Anregung der Niere und zur Erhöhung der Harnmenge eingesetzt. Wasseransammlungen im Körper kann sie nicht austreiben, das widerspricht ihrem Wesen, denn sie neigt selbst dazu in ihren Wurzeltellern Wasser anzuziehen und zu speichern.
Zur Ausschwemmung von Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) werden Birkenblätter darum meist kombiniert mit Brennnessel, Ackerschachtelhalm, Echter Goldrute oder Queckenwurzeln.
Mit Birkenblättern ebenso mit Knospen und Rinden von jungen Zweigen, steht uns ein wichtiger Helfer bei Rheumatismus, Gicht und Nierenleiden zur Verfügung. Als Kräuterpulver oder als Tee kann sie vielen Tieren helfen, die wegen einseitiger Sättigung durch Trockenfutter an latenter Dehydrierung leiden und dadurch Probleme mit Gelenken, dem Stoffwechsel und mit Haut und Fell haben.
Wenn Birkenbäume zurückgeschnitten oder gar gefällt werden, sollten Pferdehalter ihren Pferden Holz und Reisig zum Kleinnagen ins Paddock oder auf die Koppel geben. Gerade jetzt im Frühjahr ist das Reisig mit den entwickelten Kätzchen eine wertvolle Futterergänzung, die saftige Rinde ist reich an Mineralstoffen und Spurenelemente, die männlichen und weiblichen Blütenstande (Kätzchen) enthalten wertvolle Aminosäuren.
Wenn die Birke im Herbst ihre Blätter goldgelb gefärbt abwirft, sind diese besonders reich an antioxidativen Stoffen, denn nach der Rückbildung des Chlorophylls schützt sich der Baum damit vor der UV-Strahlung. Hierin liegt eines der Geheimnisse der Birke: UV-Schutz.
An ihren natürlichen Standorten ist sie meist starker Bestrahlung ausgesetzt. Der Stamm schützt sich durch die Einlagerung von Betulin, das die weiße Farbe verursacht, vor der Strahlung der im Norden meist tiefstehenden Sonne und sie wehrt den Befall von Schädlingen ab. Betulin hat außerdem eine bakterizide und virostatische Wirkung. Extrakte aus Birkenrinde sind außerdem in der Lage, sensible Haut weniger lichtempfindlich zu machen, also die Photosensibilität heraufzusetzen.
Im Frühling ist die beste Zeit, die Kräfte der Birke an sich selbst auszuprobieren. Knabbern sie ruhig einmal an den Knospen der Kätzchen, und wenn die Birke ausgeschlagen hat, probieren Sie die jungen Birkenblätter im Salat. Lassen Sie sich mal überraschen, auf jeden Fall macht’s schön!
Manfred Heßel, Diplom-Ökologe